Fahrer von Elektroautos mit Brennstoffzellen können nun auch an der Wasserstoff-(H2)-Station Herten auftanken: Die H2 MOBILITY Deutschland und ihr Gesellschafter Linde haben heute (Freitag, 14. Juni) im Beisein von Landrat Cay Süberkrüb, Kreis Recklinghausen, und Bürgermeister Fred Toplak, Stadt Herten, die H2-Station Herten eröffnet. Es ist die fünfte im Ruhrgebiet. Das Wasserstoff-Versorgungsnetz in Deutschland wird damit immer dichter.
„Ich freue mich, dass mit der Tankstelle ein weiterer Projektbaubaustein für das Wasserstoff-Kompetenzzentrum Herten realisiert wurde“, so Bürgermeister Fred Toplak bei der Eröffnung. „Mein besonderer Dank gilt den lokalen Partnern Abfallentsorgungsgesellschaft Ruhrgebiet, Autohaus Glück Auf und der Concord Blue für ihr nachhaltiges Projektengagement.“ Der Standort unmittelbar am Anwenderzentrum h2herten an der Kreuzung Marie-Curie-Str./Albert-Einstein Allee liegt in Nähe zur A2 und dem Kreuz Recklinghausen und damit auch der A43. Insgesamt stehen heute bereits 15 Wasserstoff-Tankstellen in NRW, unter anderem in Wuppertal, Düsseldorf, Essen oder Münster zur Verfügung. Innerhalb der „Woche des Wasserstoffs NRW“ vom 23. Juni bis 28. Juni werden auch Stationen in Aachen, Siegen und Duisburg feierlich eröffnet.
Bauherr der H2-Station Herten ist die H2 MOBILITY Deutschland – ein Gemeinschaftsunternehmen, das die Wasserstoff-Infrastruktur in Deutschland ausbaut. Die Tankstellentechnik stammt vom Gase- und Technologieunternehmen Linde. Nikolas Iwan, Geschäftsführer der H2 MOBILITY Deutschland: „H2 MOBILITY baut das Wasserstoff-Tankstellennetz in Deutschland weiter aus: in diesem Jahr eröffnen wir im Schnitt alle zwei Wochen eine Station, bis zum Jahreswechsel werden Wasserstoff-Kunden an circa 100 Stationen in Deutschland tanken können. Die Technologie ist marktreif.“
Die Wasserstoff-Station in Herten entspricht dem neuesten Stand der Technik. Ihre Bedienung durch den Autofahrer ist intuitiv; das Betanken ähnelt dem konventioneller Fahrzeuge und ist in drei bis fünf Minuten abgeschlossen. Zum Einsatz kommt Lindes ionischer Kompressor IC 90, der gasförmigen Wasserstoff in fünf Stufen auf bis zu 900 bar komprimiert. „Der Wasserstoff-Technologie kommt eine entscheidende Rolle bei der Verbreitung der Elektromobilität zu. Hohe Reichweite, kurze Betankungszeit und gute Speicherfähigkeit vor Ort sind entscheidende Kriterien“, so Dr. Christian Bruch, Mitglied des Vorstandes der Linde AG. „Linde-Technologien kommen dabei an allen Schlüsselstellen der H2-Wertschöpfungskette zum Einsatz und sorgen für hohe Effizienz.“
E-Mobilität mit Wasserstoff senkt CO2-Emissionen
H2 bietet die Möglichkeit, das Kraftstoffangebot im Verkehrssektor klimafreundlich zu erweitern, denn mithilfe von Wasserstoff, der mit erneuerbarer Energie erzeugt wird, lassen sich klimaschädliche CO2-Emissionen deutlich senken. Der Betrieb eines wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellen-Fahrzeugs verursacht weder lokale Schadstoffe noch Emissionen. Die Reichweite dieser Fahrzeuge liegt bei 500 bis 700 Kilometern pro Tankfüllung.
Damit Elektromobilität mit Wasserstoff zur Erfolgsgeschichte wird, bedarf es eines attraktiven Angebots an Brennstoffzellen-Fahrzeugen sowie zugleich einer flächendeckenden Infrastruktur. Der Ausbau des entsprechenden Tankstellennetzes schreitet gut voran. Zurzeit gibt es 70 H2-Tankstellen in Deutschland; bis zum Jahreswechsel werden es bundesweit 100 Stationen sein.
Die Wasserstoff-Station in Herten wird von der Europäischen Kommission durch das Fuel Cells and Hydrogen 2 Joint Undertaking (FCH 2 JU) im Projekt Hydrogen Mobility Europe (H2ME) gefördert.
Fotos: André Chrost