Bundestagsabgeordnete Irene Mihalic besucht h2-netzwerk-ruhr.
Zusammen mit Vertretern des DGB und der IHK konnte Volker Lindner die Bundestagsabgeordnete Dr. Irene Mihalic am 8. September 2021 im Anwenderzentrum H2Herten begrüßen. Obwohl Frau Mihalic sich vorrangig in der Innenpolitik engagiert, liegt ihr die wirtschaftliche Zukunft des Ruhrgebiets besonders am Herzen. „Als Gelsenkirchenerin will ich natürlich wissen, wo die Zukunft unserer Region liegt.“
Das Thema Wasserstoff und seine Bedeutung für die Energiewende und den Klimaschutz waren ihr nicht neu. „Seine größte Wirkung im Klimaschutz wird Wasserstoff bei seinem Einsatz in der Industrie entfalten“ erklärte sie und traf mit dieser Feststellung auf einhellige Zustimmung vom Netzwerkvorsitzenden Volker Lindner, Lars Baumgürtel, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen und Dr. Jochen Grütters, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Nord Westfalen und Leiter des IHK-Standortes Emscher-Lippe. Baumgürtel betonte, dass besonders der Markt für industrielle Prozesswärme, der für jährlich 126 Mio. Tonnen CO2 verantwortlich ist, carbonfrei werden muss. Dies werde nur mit dem großflächigen Einsatz von Wasserstoff gelingen.
Volker Lindner machte darauf aufmerksam, dass es vor allem an ausreichenden Mengen von erneuerbarem Strom fehle. Die zukünftige Bundesregierung müsse den Ausbau von Wind- und Sonnenenergie massiv beschleunigen. Und es brauche ab dem Jahr 2030 Elektrolysekapazitäten im Umfang von 250 Gigawatt jährlich. Dazu hat das h2-netzwerk-ruhr einen Projektvorschlag für ein Forschungszentrum zur Weiterentwicklung der Elektrolysetechnik angestoßen. Unter dem Titel „Wasserstofflabor Ruhr“ soll hier die Industrie zusammen mit Partnern aus der Hochschullandschaft die Effizienz der Elektrolyse steigern.
Auch bei verstärkter Ausnutzung der in Deutschland verfügbaren Wind- und Sonnenenergie wird langfristig kein Weg am Import von Wasserstoff vorbeigehen. Sonnenreiche Länder z.B. im arabischen Raum bereiten sich bereits darauf vor, von Öl und Gas auf Wasserstoffproduktion umzuschwenken.
Dr. Mihalic war es wichtig darauf hinzuweisen, dass zur Energiewende auch die andere Seite der Medaille gehört: „Wir müssen in Deutschland auch den Energieverbrauch senken. Die Frage ist: Wie kriegen wir mehr Effizienz in den Verbrauchermarkt?“
Übrigens spielt beim Aufbau einer wasserstoffbasierten Wirtschaft auch die berufliche Bildung eine entscheidende Rolle. Hier sieht Tobias Krupp vom DGB Emscher-Lippe einen Schlüssel für die erfolgreiche Etablierung von Elektrolyse- und Brennstoffzellentechnik. Für Irene Mihalic soll dies nicht der letzte Besuch beim h2-netzwerk-ruhr gewesen sein. Sie versprach, nach der Bundestagswahl mit etwas mehr Zeit wiederzukommen und sich dann auch praktische Beispiele der Erzeugung und Nutzung von Wasserstoff anzusehen.